Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen an das Taktisches Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ für diesen einmaligen Tag.
Kerosin statt Kaffee ?
(Erfahrungsbericht eines Spotter´s)
Für so manch einen, ist der allmorgendliche Kaffee zum Ritual geworden. Nicht so aber für einen Spotter, ihn beflügelt Kerosin und 74 000 PS am Tag.
So kam es, dass sich wieder rund 40 Flugzeugenthusiasten aus ganz Deutschland und den Niederlanden auf dem Weg machten, Gast beim Taktisches Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“ am 14.09.2015 zu sein. Ihre Kenntnisse und Fakten dort zu erweitern und natürlich den Eurofighter aus nächster Nähe vor die eine oder andere Linse zu bekommen.
Pünktlich um acht Uhr (mit keiner anderen Erwartung), erfolgte die Übernahme aller Teilnehmer an der Hauptwache. Mit einer freundlichen Begrüßung durch Oberstabsfeldwebel Heinz Dieter Nitz und Hauptfeldwebel Jan Seemann und eine Einweisung in das Verhalten auf dem Flugplatz konnte der Tag starten.
Nun hieß es aufsatteln und das Equipment ein letztes Mal prüfen, um dann pünktlich im Bravo Bereich die ersten Fotos schießen zu können.
Da Nachtflüge für diesen Tag angeordnet waren, verzögerte sich der Start der ersten Flighter.
Zeit die Wettersituation mit dem Tower zu klären (Dank an Oberstabsfeldwebel Nitz), Seriennummern festzuhalten und natürlich um die ersten Fotos im Hanger zu schießen.
Aufkommende Fragen zum Eurofighter, der Technik, sowie dem Alltag auf dem Stützpunkt wurden steht’s präzise beantwortet und teilweise mit persönlichen Erlebnissen, sowie Erfahrungen untermalt.
Gegen 10:00 Uhr hieß es sich zu entscheiden, da um 10:30 Uhr die erste Flight zum Training gehen sollten.
Die Qual der Wahl für den Spotter – der Alpha Bereich mit Blick von der Last Chance, Auge in Auge mit den Piloten und den Technikern oder lieber der Bravo Bereich mit Taxing und Take Off der Maschinen.
Die Entscheidung fiel mehrstimmig auf den Bravo Bereich. Zwischen Runway und Taxiway bezogen dann die ersten Spotter nach Freigabe durch den Tower ihre Positionen. Das Ziel „das eine Foto“ zu bekommen.
Aus der Ferne hörte man schon das leichte Grollen der APU vom Eurofighter und die Feuerwehr bezog Ihre Positionen.
Das Zeichen für uns Spotter, mit unseren Vorbereitungen fertig zu werden.
Die 30+67(T) der erste Fighter am Tag, rollt zur Last Chance, gefolgt von der 30+73, 30+64 und der 30+17(T).
Nach Auskunft der Piloten soll der Start mit Nachbrenner erfolgen. Für uns perfekt, da solche Starts leider schon selten geworden sind.
Aber aus Sicht der Anwohner auch nachvollziehbar, den „Lärmpegel“ bei 74000 PS auf ein Minimum zu halten. Und die Kosten im Verteidigungsetat spielen dabei sicher auch eine gewisse Rolle.
Line Up, 15 Tonnen beginnen nun zu rollen. Der Nachbrenner zündet, ein kurzer Druck auf dem Brustkorb ist zu spüren und der Boden unter unseren Füßen beginnt zu beben.
Der Spotter in seinem Element, kann nur noch staunen.
Nach ca. 600 Metern befindet sich der Fighter mit seinem Tonnen an Gewicht bereits im fast senkrechten Steigflug.
Wenige Sekunden später und einer kurzen Rolle, weg! Nur 5 – 10 Sekunden, wo die Einstellungen der Kamera gepasst haben müssen.
Eine kurze Kontrolle lässt zumindest bei mir das Herz höher schlagen.
30+73, 30+64 folgen in einer Two Ship Formation mit ca. 5 Sekunden spacing. Ein schöner Anblick auf Grasnarbenhöhe.
Als letzte folgte die 30+17 mit einem ebenso imposanten Start wie die 30+67.
Zwei Flighter, mit der Kennung 31+13(T) und 31+22 starten noch gegen 12:00 Uhr, leider bei fast geschlossener Wolkendecke.
Was für ein Vormittag.
Pause, ein kurzer Blick auf die Uhr zeigt uns 12:10 Uhr. Der Magen ruft nach Mittag. Allerdings muss es schnell gehen, bereits gegen 13:00 Uhr kommt die erste Flight zurück.
Am Nachmittag, war das Wetter eher bescheiden, geschlossen Wolkendecke, leichter Regen.
Nicht die idealen Bedingungen für Fotos.
Nach einem Positionswechsel auf die gegenüberliegende Seite des Bravo Bereich´s konnten wir die zurück kommende 2te Flight beim Landen beobachten.
Die Gischt der ca.150 Meter entfernten nassen Bahn peitscht nach oben und leichter Gummigeruch kommt entgegen.
31+13(T) und 30+22 sind „safe down“.
Erneut beziehen wir, auf Grund der Wettersituation und der kommenden 3 / 4 Flight die Position im Bravo Bereich.
Bei nun strömenden Regen (5Z2C9199.jpg & 5Z2C9205.jpg) kamen die warmen Abgase der 30+67
gerade gelegen. 31+17, 30+46, 30+73, 30+48 und 30+17 folgten für den letzten Check auf der „Last Chance“.
Routiniert werden alle 6 Maschinen trotz Regen vor dem Flug geprüft.
Die Daumen der Techniker zeigen nach oben, ein kurzer Salut der Piloten und schon rollen alle 6 Maschinen zur Bahn.
Ein letzter Gruß der Piloten an die Spotter (danke hierfür) und 72 Tonnen an Masse verschwinden in der Gischt des Regens.
Mit dem letzten Start endete unser Tag beim Taktisches Luftwaffengeschwader 73 „Steinhoff“.
Für manche Spotter ging es am selben Tag noch weiter nach Dänemark und Norwegen.
Mit dem Ziel wie kann es anders sein, das eine exzellente Foto zu bekommen.
Nur dieses Mal von einem anderen militärischen Jet, der F-16 Fighting Falcon.
Abschließend möchte ich mich und im Namen aller beim Geschwader, den begleitenden Offizieren, sowie den Technikern für den perfekt organisierten Tag und für das Ausharren bei strömenden Regen bedanken.
Danke, dass wir Gäste bei Ihnen sein durften.
Habe Ihnen per Mail geantwortet.
Moin moin,
was beinhaltet der Termin „Last Chance JG73“ am 14. Sept.? Ich bin in der kommenden Woche in Meck-Pomm.. Das würde passen 🙂
Nette Bilder, insbesondere die aus UK.
Habe Ihnen per Mail geantwortet. Vielen Dank für Ihren Kommentar.
Guten Tag!
Was soll es an diesem Tag denn so zu sehen geben?
Warum „Last Chance“?
Viele Grüße von
Ronald